Birke

 

Die Birke gilt schon seit Urzeiten als "heiliger" Baum, der bei den Fruchtbarkeitsfest im Frühling die jungfräuliche Göttin symbolisiert. Die Zuordnung der Birke zur Jungfräulichkeit liegt vermutlich an der weißen Rinde, die sehr zart und seidig ist.

Die Birke gilt als der Baum des Nordens, weil er bis in den Norden Skandinaviens wächst. Ein Gebiet, das für viele andere Bäume schon zu kalt ist. Aber auch in unseren milderen Breiten ist sie heimisch.

Durch ihre weiße Rinde ist sie von allen anderen Bäumen leicht zu unterscheiden, sogar Kinder können sie leicht erkennen.

Die Blätter der meisten Birkenarten enthalten nennenswerte Mengen an Gerbstoffen, ätherischen Ölen und Vitamin C. Der Rindensaft enthält u. a. Invertzucker, sodass dieser auch vergoren werden kann. In Mitteleuropa wurde vor allem die heimische Sandbirke bereits historisch in der Volksmedizin genutzt. Ihre Bestandteile gelten insbesondere als blutreinigend, harntreibend und anregend, weshalb sie heute in der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) Verwendung findet.

 

Birken lieferten den ersten Kunststoff der Menschheitsgeschichte, das aus Birkenrinde durch Trockendestillation gewonnene Birkenpech, das als Klebstoff sowohl Neandertalern als auch dem modernen Menschen bei der Herstellung von Werkzeugen diente.

Auch die Rinde, das sogenannte Birkenleder, fand früher einen vielfältigen Gebrauch, etwa für Spanschachteln. Besonders in Finnland wurden daraus auch Schuhe, Rucksäcke und andere Gegenstände hergestellt. Vorratsbehälter für Mehl, Tee und speziell Brot, wie sie in Sibirien hergestellt und benutzt wurden und wieder werden.

Der obere Teil der in zwei Schichten gegliederten Rinde wurde zur Herstellung von Birkenteer und Birkenöl verwendet. Der untere Teil ist essbar und kann wie Spaghetti zubereitet werden.

 

Verwendet werden die Blätter, die Blattknospen und der Birkensaft (durch Anzapfen gewonnen). Sammelzeit für Blattknospen ist März, für Birkensaft März bis Mai und für Blätter Mai bis Juni.

 

Die Birke als Symbol der Fruchtbarkeit galt früher als Helfer in Liebesnöten. Dieser Verwendungszweck ist heute fast vergessen. Ihre Zweige, Rinde und die Blätter mussten für allerlei obskure Mittel und Bräuche herhalten, von denen man sich eine Besserung in sexuellen Nöten erhoffte. Bekannter ist heute die Birke als Helfer in der Kosmetik. Durch das Abzapfen des Stammes oder Anschneiden von Ästen wird der für wenige Wochen im Frühjahr fließende Birkensaft gewonnen. Er soll gegen Haarausfall gut sein. Auch reinigte man mit Birkensaft schlecht heilende Wunden und verwendete ihn gegen Ausschläge und Schuppen. Vornehmlich im letzten Jahrhundert wurde Birkensaft zur Herstellung von Birken-Haarwasser verwendet. Der Saft kann äußerlich angewandt oder direkt getrunken werden. Da der Saft zuckerhaltig ist, lässt er sich in vergorener Form als Birkenwein genießen, ein heute noch in Russland beliebter bäuerlicher Rauschtrunk. Der Birkenwein wurde auch als Stärkungsmittel für impotente Männer verwendet. Eine intensive Nutzung des Birkensaftes kann jedoch zu Schäden und Infektionen am Baum führen. Auch Auszüge aus den Blättern sollen helfen. In der Heilkunde finden die Blätter aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung bei Rheuma, Gicht und Wassersucht Verwendung.

 

In der Heilkunde werden die Blätter der Birke vor allem im Nieren-Blasen-Bereich und für Haut und Haare eingesetzt.
Aber auch bei rheumatischen Beschwerden und als Blutreinigungsmittel soll die Birke helfen.

 

 

Birkenblätter-Tee

 

Zutaten: 2 EL zerkleinerte Birkenblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. Danach absieben.

 

Trinken Sie davon eine Tasse pro Tag. Dieser Tee ist harntreibend und hilft bei Nierenleiden, Wassersucht, Gicht und reinigt das Blut, hilft zudem bei bakteriellen und entzündlichen Harnwegserkrankungen, Nierengrieß und rheumatischen Beschwerden.

 

 

 

 

Rezept Birken-Öl

 

Bei diesen Erkrankungen können auch äußerliche Anwendungen mit Birke schmerzlindernd und abschwellend wirken. Reiben Sie die schmerzenden Stellen mit Birkenöl ein.

Eine Hand voll frischer Birkenknospen und eine Hand voll getrockneter Arnikablüten werden in einem Glas oder Tontopf mit Deckel mit Mandelöl (oder kalt gepresstem Olivenöl) übergossen, so dass die Pflanzenteile gut bedeckt sind. Lassen Sie diesen Ansatz drei Wochen bei Zimmertemperatur stehen und schütteln täglich um. Danach sieben Sie ab und bewahren das fertige Öl am besten in einer dunklen Flasche auf. Massieren Sie damit regelmäßig Ihre schmerzenden Gelenke. Und trinken Sie dazu reichlich Birkenblättertee!

Mit diesem Öl können Sie außerdem Hautstellen pflegen, die rau und rissig sind. Es unterstützt den Reinigungs- und Heilungsprozess. Birkenknospen wirken dem Entzündungsvorgang entgegen und entstauen das Gewebe. Auch die Arnikablüten wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und fördern die Durchblutung. In ihrer Wirkung ergänzen und verstärken sie sich wunderbar.

 

Oder bereiten Sie sich ein Anti-Rheumabad zu - das wirkt wie ein Jungbrunnen!

Füllen Sie einen großen Topf (etwa 5 Liter) etwa zur Hälfte mit frischen Birkenblättern, mit Wasser übergießen und über Nacht stehen lassen, am nächsten Tag erwärmen - dann gehen mehr Wirkstoffe in den sogenannten Absud über, absieben und ins Badewasser geben.

Bei einem warmen Bad wird die Entschlackung über die gesamte Oberfläche der Haut angeregt. Beenden Sie das Bad nach 20 Minuten, hüllen Sie sich in ein großes Badetuch, aber nicht abtrocknen, anschließend 1 Stunde ruhen.