Wiesenbärenklau

 

Die oder der Wiesen-Bärenklau, auch Gemeine Bärenklau genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler. Die Wiesen-Bärenklau ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 1,5 Metern erreicht. Die Grundachse ist dick, verzweigt und tief wurzelnd. Die Pflanze verströmt einen unangenehmen Geruch und enthält reichlich ätherische Öle. Der Stängel ist kantig gefurcht. Die Laubblätter sind drei- bis vierfach fiederschnittig. Die Blätter haben eine große, als Knospenschutz dienende Blattscheide.

 

Auch in hiesigen Breiten, bei unseren Vorfahren gab es Totemtiere. Der Wolf, der Fuchs und der Bär gehören dazu. Es wurde angenommen, dass sich die besonderen Kräfte und Fähigkeiten dieser Tiere in den Pflanzen verkörpern. Wurden die Pflanzen gegessen, nährten sie und gleichzeitig verliehen sie die charakteristischen Eigenschaften.

Wir kennen bis heute Wolfsmilch- , Fuchsschwanzgewächse und eben die Bärenpflanzen. So wie der Bär ist auch der Wiesenbärenklau groß und kräftig; er wird heute oft als „Ginseng der Europäer" bezeichnet. Seine Blätter sehen aus wie riesige Bärenklauen. Und er soll Bärenkräfte geben.

 

Dioskurides beschrieb die Wirlung des Bärenklaus's folgendermaßen:

Der Wiesen - Bärenklau hat Blätter in etwa denen der Platane ähnlich, denen des Steckenkrauts sich nähernd, Stengel von der höhe einer Elle und auch grösser, dem Fenchel ähnlich, mit Dolden an der Spitze, in denen der dem Sesel gleichende doppelte Samen sitzt, der aber breiter, weisser, mehr spreuartig ist und durchdingend riecht. Es hat gelbe oder weisse Blüthen, eine weisse rettigähnliche Wurzel und wächst in Sümpfen und an feuchten Stellen. Seine Frucht schneidet, getrunken, den Schleim durch den Stuhlgang aus; weiter heilt sie, getrunken, Leberleiden, Gelbsucht, Orthopnöe, Epilepsie und Mutterkrämpfe. In der Räucherung weckt sie die von Schlafsucht Befallenen auf. Mit Oel auf den Kopf gestrichen ist sie ein gutes Mittel für solche, die an Gehirnkrankheit, Lethargie und Kopfschmerzen leiden; mit Raute als Umschlag heilt sie Schlangenbisse. Auch die Wurzel wird Gelbsüchtigen und Leberleidenden gegeben. Ringsum abgeschabt und eingelegt bringt sie Wulste in Fisteln zum Verschwinden. Der Saft der frischen Blüthen ist ein gutes Mittel gegen geschwürige und eiterflüssige Ohren.

 

Bei Hautkontakt ist Bläschenbildung möglich. Wiesen - Bärenklau erzeugt "Wiesengräserdermatitis". Das sind zuerst brennende und juckende Rötungen, die nach ca. 20-48 h scharf begrenzte Rötung der Haut mit Juckreiz, Rötung, Blasenbildung, Ödem werden können. Die Hautveränderungen heilen langsam ab (1-2 Wochen) und können eine narbenähnliche Hyperpigmentierung hinterlassen.

Sonnenlichtkontakt vermeiden!

 

In der Kräuterheilkunde verwendet man das über der Erde wachsende Kraut und die Wurzeln der Pflanze. Man sammelt das Kraut am Anfang der Blütezeit und trocknet es zügig und luftig. Die Wurzeln erntet man im Frühjahr und im Herbst. Man reinigt sie gut, schneidet sie in kleine Stücke und trocknet sie ebenfalls, möglichst warm (nicht heiß) und luftig.

 

Die Wiesen-Bärenklau ist jung ungiftig. Junge Blätter und Sprosse werden daher vom Menschen als Wildgemüse genutzt. Bei größeren Exemplaren kann der Stiel geschält und roh gegessen oder zu Kompott verarbeitet werden. Empfindliche Personen sollten beim Schälen der haarigen, stacheligen Stängel Handschuhe tragen, um Hautreizungen zu vermeiden.

Am besten sind die leckeren, süßlichen jungen Blattstiele und Stängel des Bärenklaus, die man von April und auf häufiger gemähten Wiesen bis in den Herbst hinein ernten kann.

Solange sie noch zart sind, kann man sie schälen und roh essen. Aufläufe aus den Blattstielen können ebenfalls ein echter Genuss sein. Natürlich können die zarten jungen Blätter auch in den Salat gemischt oder in Aufläufen verarbeitet werden. Sehr schmackhaft ist auch die Knospe des Blütenstands. Sie wird bis in den Sommer hinein geerntet und wie Spargel verarbeitet oder in Bierteig gebraten.

Die brokkoliförmigen Blütenknospen ergeben eines der delikatesten Wildgemüse. Kurz in Salzwasser blanchieren und dann in buttergerösteten Mandelplättchen wenden. Ideal in Omletts, aber auch als Gemüsebeilage.

Wiesenbärenklauspargel. Dazu schält er die Stängel. Das geht so, dass sich nicht die gesamte Schale löst, sondern man zieht Fäden ab - wie beim Rhabarber oder beim Stangensellerie.

Man dünstet sie nur kurz in Öl an, gibt noch Knoblauchsrauke dazu, verfeinert den Geschmack mit etwas geriebenem Muskat. Und schon ist das schmackhafte zarte Wildgemüse fertig.

 

Keltischer Wildgemüseauflauf (Neolithikum)

ZUTATEN für 2 Portionen: 200 g Giersch, 150 g Wiesenbärenklau, 100 g Brennesselblätter,

200 g Bauchspeck, gewürfelt, 300 g Weichkäse (Ziege),ersatzweise Hüttenkäse

250 g Sauerrahm oder Schmand, etwas  Butter zum Einfetten der Form, 500 ml Brühe, etwas Salz

           

Herd auf 200° vorheizen. Für die MA- Markt - Aktiven: dieses Gericht ist Kessel-geeignet: alles in den Kessel geben, nur zwischenduch das Wasser abgießen, dann wieder über das Feuer hängen ! Wildgemüse grob hacken und in der siedenden Brühe einige Minuten ziehen lassen, die Speckwürfel dazugeben. Eine Form mit etwas Butter einfetten Bei den Kelten gab es übrigens auch "Kochtöpfe": in eine Grube mit glühender Kohle wurde ein großes Stück Leder gelegt, die Kanten ein bißchen hochgezogen. so wurde das Leder zum Kochtopf. So, das war mein zu diesem Rezept. Das Gemüse mit dem Speck abgießen, mit Salz abschmecken nach Bedarf und in die Form geben. Den Käse ( größere Stücke bitte etwas zerteilen ) auf dem Gemüse verteilen, Schmand oder Sauerrahm darauf geben. Auf der mittleren Schiene ca 20min fertig backen lassen. Dazu passt frisches Brot.