Weißtanne

 

DieTanne oder der „dunkle Tann “ (Wald oder Forst) der Ort des Geschehens vieler Sagen und Märchen. Dieser stöhnende und ächzende „Tann“, war beispielsweise auch bei vielen keltischen Volksgruppen gleichbedeutend den Urkräften. Ein Baum, der sich „freiwillig“ den widrigsten Umweltbedingungen, Leid und Verletzungen, aussetzte war ein Symbol für die Suche nach Schutz und Geborgenheit, im Schoß der Erdenmutter. So soll der Geist oder König des Waldes, dessen Worte im Flüstern der Brise und im Rauschen der Blätter vernehmbar ist, in der ältesten Tanne seines Territoriums leben. Der allerdings wohl bekannteste Mythos um die Tanne, ist der Brauch des Tannenbaums. Auch die alten Germanen schätzten unsere alt bekannte Tanne sehr, denn sie war, so glaubten die Germanen, der Wohnsitz der Erntegeister. So ist es wenig überraschend, dass die Tanne von den Germanen verehrt und sie um eine gute und reiche Ernte gebeten wurde. Als Geschenk brachte man der Tanne kleine Gaben mit und hängte sie an die Zweige. Aus diesem Brauch entstand das Weihnachtsbaumschmücken, das in seiner Urform so rein gar nichts mit dem Christentum zu tun hatte, da dies ein heidnischer Brauch war.
 

Die Griechen widmeten die Tanne ihrem Meeresgott Poseidon und stellten Schiffsmasten aus ihrem Holz her. Die meisten heiligen Bäume und Haine in der Geschichte waren Laubbäume, aber auch Tannen erhielten den ihnen angemessenen Platz. So wird berichtet, dass im Gallien des 4.Jahrhunderts, die Christen einen Tempel niederrissen, ohne dabei auf den Widerstand des Volkes zu stoßen, danach aber vom Fällen einer nahestehenden, heiligen Tanne vehement abgehalten wurden.
 

Der geschmückte Tannenbaum wurde erst ab dem 16. Jahrhundert in die gute, alte Stube geholt. Zuvor kannte man den geschmückten Weihnachtsbaum im Wohnraum noch gar nicht.Im Jahr 1539 soll der erste christliche Weihnachtsbaum im Straßburger Münster gestanden haben. Diese Sitte hat sich seitdem über ganz Deutschland und darüber hinaus verbreitet.
 

Bereits seit der Antike wird die Weiß-Tanne als Arznei- und Heilpflanze genutzt. In der mittelalterlichen Kräutermedizin galt die Art als Symbol der Kraft. Es wurden vor allem die Nadeln, Triebe, Zapfen, Samen sowie das Harz genutzt. Das Harz wurde verwendet, um die Wundheilung zu beschleunigen und Rheuma zu behandeln. Es wurde ihm auch durchblutungsfördernde Wirkung zugeschrieben.
 

Früher nutzten die Menschen ebenso ihr Harz, um es für die Mund- und Zahnpflege , wie ein Stück Kaugummi, zu kauen. Bei sibirischen Bewohnern kann man noch heute ähnliche Gewohnheiten beobachten, nur mit einem Unterschied: sie kauen das Harz von Zedern (!) und haben oft bis ins hohe Alter hinein vorzeigbare und gesunde Zähne!
 

Harz für gesunde Zähne und Tannenzapfen gegen Husten - die Tanne ist ein echtes Allheilmittel. Die unreifen Tannenzapfen, Tannentriebe und Zucker wurden zu einem zähflüssigen Hustensirup verkocht, der hervorragend gegen Husten half. Wer in den kalten Herbst- und Wintermonaten Probleme mit den Bronchien hatte, griff gerne auf diesen Tannensirup zurück, der den Husten behob.
 

Aufgüsse, so genanntes „Tannenbier“, wurden im 16. und 17. Jahrhundert gegen Skorbut verabreicht. Sebastian Kneipp empfahl Tannentee aus frischen Trieben, um den Auswurf bei Husten und Verschleimung zu fördern und die Lunge zu stärken. Aus den Zapfen wurde durch Wasserdampfdestillation Templinöl gewonnen, welches äußerlich gegen Bindehautentzündungen, Blutergüsse, Muskelkater sowie Muskelzerrungen eingesetzt wurde.Aus dem kleinen Harzgallen der Rinde wurde früher in sehrgeringen Mengen Harz gewonnen, das zum "Straßburger Terpentin" weiterverarbeitet wurde.
 

Für frühe Völker war die Tanne ein Baum von außergewöhnlicher magischer Kraft, sie galt als Sinnbild der Stärke und der Hoffnung. Schon in vorchristlicher Zeit stellte man zur Wintersonnenwende einen Tannenbaum auf. Im Jahr 1539 soll der erste christliche Weihnachtsbaum im Straßburger Münster gestanden haben. Diese Sitte hat sich seitdem über ganz Deutschland und darüber hinaus verbreitet.
 

Tannenspitzen-Likör: 1 Handvoll Tannenspitzen 150 g Kandiszucker 2 Tropfen Harz ca. 0,7 l Gin

Man füllt etwa eine Handvoll Tannenspitzen, die gewaschen und trockengetupft sind, in eine weithalsige Flasche. Man fügt etwa 150 g Kandiszucker zu. Als Verfeinerung kann man 2 Tropfen Harz zufügen. Sodann wird mit Gin aufgefüllt und gut verschlossen.Drei Monate muß der Likör jetzt reifen, dann wird abgefiltert und weitere drei Monate gelagert, bevor man die Köstlichkeit genießen kann.

 

Tannenschössling-Sirup: 1 l Wasser 2 kg Zucker 2 Scheiben Zitrone 600 g Tannentriebe

Die zartgrünen, jungen Tannentriebe in Einmachgläser füllen.Wasser und Zucker mit den Zitronenscheiben aufkochen, abkühlen lassen und ohne Zitronenscheiben über die Tannentriebe giessen. Die Gläser mit der Flüssigkeit randvoll füllen, gut verschliessen und für etwa 10-14 Tage an die Sonne stellen. Anschliessend den Sirup durch ein Tuch seihen, in Flaschen füllen und kühl aufbewahren.

Tips: Dieser Sirup ist die Basis für verschiedene Süssspeisen, Getränke und ähnliches. Lassen sie bei der Weiterverwendung ihrer Phantasie freien Lauf.

Die Tannentriebe nicht wegwerfen. Sie können für die Herstellung von Tannenschössling-Essig oder -Likör verwendet werden (siehe entsprechende Rezepte).

 

Achtung:

Das Ernten der Tannentriebe im Wald ist verboten. Wer eigene Bäume besitzt, soll nur die Triebe der grossen, unteren Äste sammeln - nicht aber die Wipfeltriebe.

Statt den Trieben der Fichte, bzw. Rot-Tanne, lassen sich für die Tannenschössling-Rezepte auch Weisstanne, Douglasie, Lärche, Wacholder und Kiefern, bzw. Föhrentriebe verwenden.

 

Tannenspitzenbutter

Dann habe ich die Tannenspitzen (ruhig etwas mehr) wieder ganz klein gehackt und mit dem Kartoffelstampfer in 250 g gaanz weiche Butter eingearbeitet, dazu etwas Limettensaft und Zitronenpfeffer und Meersalz. Zum Schluss für die Optik von etwa 2-3 Spitzen die Nadeln im Ganzen unterrühren ... lecker ... mal was ganz anderes.

 

Tannenessig

600g Tannentriebe 1 l Weissweinessig

Tannentriebe, die bei der Herstellung von Tannenschössling-Sirup (siehe Rezept) zurueckgeblieben sind, in einen Steinguttopf geben. Mit Weissweinessig uebergiessen, gut aufruehren und etwa 2-3 Wochen stehen lassen. Durch ein Nesseltuch passieren, in Flaschen abfuellen und gut verschliessen. Kuehl lagern.