Giersch

 

Der Giersch wächst an schattigen, stickstoffreichen Standorten in Gärten, Wäldern, Hecken und Gebüschen.

 

Die Blüten des Giersch haben eine Ähnlichkeit mit anderen Heilpflanzen, so zum Beispiel der Bibernelle oder der wilden Möhre. Deshalb bitte auf Verwechslungen achten!In der Naturheilkunde findet der Giersch äußerlich Anwendung u.a. bei Gichtknoten, auf die man zerdrückte Giersch-Blätter legt.
 

Im Altertum wurde der Geißfuß als Gemüse gegessen oder frisch als Salat, denn man hat schon in steinzeitlichen Gräbern Beigaben mit Geißfuß gefunden. Heutzutage wird man die Pflanze in keinem Gemüseregal mehr finden und auch als Heilpflanze wird sie nicht mehr genutzt. In den alten Bücher und Überlieferungen ist sie jedoch sehr oft zu finden, denn der Geißfuß hat neben den heilenden Eigenschaften auch ernährungtechnisch sehr gute Werte. Das Provitamin A, das Vitamin C, Pflanzeneiweiß, Kalium, Magnesium und Silizium und noch viele andere Spurenelemente machen diese oft verhasste Pflanze zu einer wertvollen Ernährung. Man sollte sich ja auch nicht vollständig davon ernähren, aber wenn man jeden Tag ein paar Gramm zu sich nimmt, bilden die Wirkstoffe und Vitalstoffe eine gute Grundlage für ein gesundes Leben. Giersch früher in der Volksheilkunde sehr geschätzt um Durchfall, Hämorrhoiden, Ischias, Skorbut, Übergewicht, Verdauungsschwäche, Wunden, Gicht und Rheuma zu behandeln, und wirkt, abführend, antirheumatisch, beruhigend, entwässernd, entzündungshemmend, harnsäurelösend, harntreibend, verdauungsanregend.
 

Der Geißfuß schmeckt und riecht leicht nach Möhren und kann auch als Petersilienersatz genommen werden, in getrockneter Form oder eingefroren als Kräutermix für Salate mit anderen Heil und Wildkräutern zusammen. Die eigentlichen Wirkstoffe sind noch unbekannt, also nicht genau erforscht, man sieht nur wo Geißfuß erfolgreich eingesetzt wurde. Bei Magen und Darmerkrankungen, Gicht, Rheuma, Blasenentzündung, Blutvergiftung findet der Giersch Anwendung und viele blutreinigenden Eigenschaften werden ihm zugeschrieben.

 

Bei zu viel Frischsaft oder Frischgemüse ist die Gefahr von Durchfall gegeben, daher bitte nur sehr mäßig zu sich nehmen. Das Kalium in der Pflanze steht für seine entwässernde Eigenschaft. Sonst ist das Wildgemüse un Heilkraut sicher eine sehr gute Bereicherung des jährlichen Speiseplans. Auch sind Eisen, natürliches Kupfer, Mangan Titan und Bor Bestandteile der Pflanze. Die reifen Samen eigenen sich sehr gut als Gewürz und die danach gesammelten Blätter kann man am besten schnell trocknen. Verwendet werden die Blätter, die Sprossen, die Wurzeln und die FrüchtePflücken Sie die jungen Blätter und Sprossen vor der Blüte.Man kann diese Pflanzenteile trockenen oder auch zu einem frischen Salat zubereiten.An die Früchte des Giersch kommt man, wenn man den krautige Teil des Giersch trocknet und danach die Früchte daraus herausklopft.

 

Achtung!!! Bei Hautkontakt mit der frischen Pflanze kann es zu Reizungen kommen. Diese können durch Sonnenlicht verstärkt werden.Giersch gehört zu den Doldengewächsen, von denen es auch einige giftige Sorten gibt. Deshalb bitte nicht mit anderen Pflanzen verwechseln oder gleich in der Apotheke kaufen!

 

 

Rezepte für den Gierschgenuss:

 

Gierschgemüse einfach 1

Gewaschene Gierschblätter in kochendes Salzwasser geben, 5 Min. kochen lassen, herausnehmen und das Gemüse kleinschneiden. Butter mit einer Zwiebel andünsten, das Gemüse zugeben und kurz durchdünsten, etwas Mehl darüber geben, gut umrühren und das Kochwasser zugießen. Unter Rühren kurz aufkochen, mit Salz , Pfeffer, Muskat und Sahne abschmecken.

 

Gierschgemüse einfach 2

Speck kleingeschnitten, im Kochtopf auslassen, 1 Knoblauchzehe und 1 kleiner Zwiebel kleingeschnitten, im Fett glasig dünsten, nach Bedarf mehrere Hände voll Gierschblätter von den groben Stengeln befreien und gründlich waschen, abtropfen lassen, fein schneiden und im Topf mit wenig Wasser oder Brühe gardünsten. Mit etwas angerührtem Mondamin binden und mit Salz , Pfeffer, Muskat und Sahne abschmecken.

Dazu passen Salzkartofel und Spiegelei.

 

Gierschsuppe

Mehrere Handvoll frischgepflückte Gierschblätter und –triebe

1 Zwiebel 1 Esslöffel Butter 1 Esslöffel Mehl ½ Liter Milch ½ Liter Wasser 3 Kartoffeln Salz

So geht's:

Sauber gewaschene Gierschblätter und –triebe hacken. Aus einer kleingeschnittenen Zwiebel, Butter und etwas Mehl eine Schwitze zubereiten. Mit Milch und Wasser aufgießen. In kleine Würfel geschnittene Kartoffeln zugeben und mit Salz würzen. Kurz vor dem Garwerden Giersch untermischen und alles noch ¼ Stunde auf kleiner Temperatur köcheln lassen.

 

Gierscheintopf

8 Handvoll frischgepflückte Gierschblätter 2 Esslöffel Olivenöl 1 Zwiebel

4 festkochende Kartoffeln ½ Liter Wasser 1 Teelöffel Curry (indischen)

1 Knoblauchzehe 1 Esslöffel Petersilie Salz, Pfeffer

So geht's:

Gierschblätter von den groben Stengeln befreien und gründlich waschen. In reichlich Wasser 3 min blanchieren, gut ausdrücken und fein hacken. ½ Liter Wasser abfiltern und beseite stellen. Das Öl in einem Schmortopf erhitzen und die kleingewürfelte Zwiebel glasig dünsten. Den zugefügten Giersch bei schwacher Hitze unter ständigen Rühren 5 min mitdünsten. Die in dünne Scheiben geschnittenen Kartoffeln dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und dem Curry würzen, zerdrückte Knoblauchzehe hinzugeben. Das aufgehobene Wasser angießen und aufkochen. Zugedeckt bei schwacher Hitze 30 min köcheln lassen. Die feingewiegte Petersilie unterrühren. Mit ein paar ganz jungen Gierschblättern garnieren und auftragen.