Mädesüß

 

Mädesüß wurde schon im Altertum als Heilkraut verwendet. Es gehört zu den wenigen Schmerzmitteln, die natürlich in Heilpflanzen vorkommen. Im keltischen Kulturkreis wurde Mädesüß als heilige Pflanze verehrt und galt als eine der drei heiligen Pflanzen der Druiden – die anderen sind Bachminze und Eisenkraut. Als Streukraut verwendet macht Mädesüß „das Herz lustig und froh und beglückt die Sinne“. Die Blüten wurden früher bei Hochzeiten vor dem Brautpaar ausgestreut. Auch „Anfälle von Viertagefieber“ sollen durch Mädesüß geheilt werden.

 

Im Volksmund trägt das Echte Mädesüß eine Reihe weiterer Namen. In einigen Regionen wird es aufgrund ihrer ulmenähnlichen Blätter auch „Rüsterstaude“ genannt und „Bacholde“, weil seine Blüten an die des Holunders erinnern. „Wiesenkönigin“ spielt auf die auffällige Größe der Staude an und „Federbusch“ oder „Spierstrauch“ auf die Form des Blütenstands. Im Nordschwarzwald wird die Staude als „Geißripp“ bezeichnet. Der Volksmund hat für die attraktive Pflanze allerdings auch weniger poetische Namen gefunden. In einigen Regionen wird sie wegen ihrer Verwendung bei Durchfallerkrankungen auch „Stopparsch“ genannt. Ein weiterer alter Name für das Echte Mädesüß lautet „Waldbart“.

 

Die Sage erzählt,die Wiesenfeen sind alle mit der „Wiesenkönigin“ verwandt und verbunden. Besonders Blütenelfen, die von Kindern gerne gesehen werden, aber fürs erwachsene Auge kaum mehr sichtbar sind, tanzen in ihrem betörenden Duft, in ihren zarten Farben und in ihren sanft wiegenden Bewegungen. In der Zeit zwischen Tag und Nacht schweben die Blütenelfen über die Wiesen, sprechen mit den Pflanzen, versorgen sie und singen Lieder für sie. Wenn es Nacht wird, legen sich die Elfen in die Blüten der Mädesüßstauden und schlafen friedlich ein.

 

Mädesüß gehört zu den mehrjährigen Pflanzen und erblüht von Juni bis August. Die Blüten kann man zur gleichen Zeit sammeln, die Blätter im Mai und im Juni, Wurzelstöcke sammelt man im April oder zwischen Oktober und November.

 

Die Blüten werden schattig in dünnen Schichten getrocknet.

 

Es wächst an feuchten oder moorigen Orten, ihre weißen Blüten wachsen an Stängeln, die bis zu 1.5 Meter hoch werden können.

 

Diese Blüten duften herrlich nach Honig und Bittermandeln, er reinigt die Atemluft und hemmt das Wachstum von Keimen.Ihr Duft wird von verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich beurteilt. Unsere eigenen Beobachtungen reichen von blumig-herb bis würzig herb.

 

In der Küche wird Mädesüß vewendet in dem man,aus den Blüten kann man einen aromatischen Tee herstellt.

Alle Pflanzenteile, insbesondere die Blüten, eignen sich zum Aromatisieren von Süß- und Fruchtspeisen sowie Getränken, (zB. im Mittelalter bei der Met und Bierherstellung) so wie Kompott und Marmelade und einem aparten Kräuteressig, denen sie einen süßlich-herben Geschmack verleihen. In der deutschen Küche verwendet man Mädesüß allerdings eher selten. Häufiger wird Echtes Mädesüß in der französischen und belgischen Küche verwendet. Man macht sich zu Nutze, dass in Flüssigkeit getauchte Blüten ihre Geschmacksstoffe an die Flüssigkeit gut abgeben. Ungeschlagene Sahne nimmt den honig-mandelartigen Geschmack an, wenn über Nacht die Blüten in ihr ziehen konnten. Mädesüß-Sorbet wird gelegentlich als Zwischengang oder Abschluss eines Essens gereicht, da die Pflanze Sodbrennen entgegenwirken soll. Auch Wein wird manchmal mit den Blüten aromatisiert, wenn er entweder schon zu alt oder geschmacklich zu flach ist.

 

Bei Magenübersäuerung und Gastritis gilt Mädesüß, oft kombiniert mit Melisse und Eibisch, als sehr wirkungsvoll. Ein Mädesüß-Sorbet, als Abschluss eines Essens gereicht, gilt traditionell als wirksam zur Verhinderung von Sodbrennen.

 

Mädesüßsirup – kalter Ansatz:

1kg Kristallzucker,  1 Liter Wasser,  1 unbehandelte Zitrone in Scheiben geschnitten
15 Gramm Zitronensäure,  3-4 Hand voll Mädesüßblüten

Alle Zutaten in ein Glasgefäß geben und 48 Stunden an einem kühlen Ortstehenlassen.Mehrmals umrühren, damit sich der Zucker auflösen kann. Den Saft abseihen und in dunklen Flaschen kühl lagern. Dieser Sirup ist maximal ein halbes Jahr haltbar. Möchte man einen Sirup kochen, der länger haltbar ist, muss man den Saft zusätzlich aufkochen

Man kann Mädesüß als Tee (aus den Blüten hergestellt) gegen Grippe einsetzen, zur Senkung von Fieber oder bei rheumatischen Schmerzen.

Ein Tee aus Mädesüß regt die Nieren an, hilft das Gewebe zu entwässern und senkt den Harnsäurespiegel. Zudem hat die Pflanze eine unterstützende Wirkung auf die Leberfunktionen.

Die Blätter und Blüten des Mädesüß sind sehr schweißtreibend, man verwendet sie daher auch bei Harnblasen- und Nierenschmerzen.

 

Erkältungstee

Verwendung

Teemischung bei Erkältung, Fieber, Grippe, Rheuma
Vorsicht! Nicht überdosieren. Nicht bei Salicylallergie!

 

Zutaten

2 Handvoll Mädesüss
2 Handvoll Lindenblüten
2 Handvoll Holunderblüten
2 Handvoll Quendel (wilder Thymian)
entweder 2 Handvoll zarte ungespritzte Rosenblüten
oder 1 Handvoll Hagebutten (am einfachsten aufgeschnittene Beutel)

 

Zubereitung

Mädesüss, Lindenblüten, Holunderblüten und Quendel in einer Schüssel mischen, mit der Schere gleichmässig zerkleinern und grobe Teile entfernen.
Rosenblüten oder Hagebutten beigeben, mischen und in ein Vorratsglas füllen.

2 Esslöffel dieser Mischung mit 1 Liter kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen, absieben, nach Belieben mit wenig Honig oder Rohzucker süssen, in Thermoskrug füllen.
Davon 3-5 mal täglich eine Tasse voll trinken.
Diese tee schmeckt gut und ist auch für kranke Kinder geeignet.