Habichtskraut

 

Von Ferne ähnelt das Habichtskraut dem Löwenzahn, doch wenn man nährer kommt, sieht man die anders geformten Blätter und rauheren Stengel.
 

Ist das Habichtskraut schon als Pflanze eher unbekannt, so ist seine Heilwirkung noch unbekannter.


Das griechische Wort hierax bezeichnet einen Habicht oder Falken und bezieht sich vermutlich auf die Enden der Zungenblüten, die Habichtschwingen ähneln. Auch sollen die Kräuter auf hohen Felsen wachsen, die nur für Habichte erreichbar sind. Der Sage nach sollen Habichte mit dem Milchsaft ihre Augen schärfen.


Im Mittelalter wurde das Habichtskraut zum Schutze vor Hexen und böser Magie aufgehängt.


Auch die volkstümliche Anwendung gegen den Schwarzen Star scheint sehr alt zu sein. Zu diesem Zwecke wird in der Mallersdorfer Gegend in Niederbayern die Pflanze mit noch andern in einem Säckchen dem Kranken umgehängt. Gegen Muskelatrophie bindet man im Allgäu das Kraut in einem Säckchen auf das kranke Glied, wobei darauf geachtet werden muß, daß eine ungerade Anzahl von Blättern vorhanden ist.


Die Verwendung als Mittel gegen Hals- und Mundentzündungen steht jedoch auf solideren Füssen, denn das Habichtskraut schmeckt bitter und wirkt schleimlösend, harntreibend und antibiotisch. Ausserdem ist es krampflösend, entzündungshemmend und regt die Speichelbildung an.

 

Die Droge ist das getrocknete Kraut ohne Wurzeln, es enthält die Cumarine Umbelliferon und Skimmin. Ausserdem Schleim- und Gerbstoffe, Flavonoide wie Isoetin und Harze.

 

In der Volksheilkunde wird das Habichtskraut innerlich bei Durchfall, grippalen Infekten, Blasen- und Nierenentzündung, Wurmbefall und Nierensteinen eingesetzt.


Das Habichtskraut dient vor allem in Dänemark als milder Marihuanaersatz.


Als Marihuanaersatz wird ungefähr 1g geraucht wobei dann eine milde cannabisähnliche Wirkung eintreten soll..


Eine Prise (1 Messerspitze) zu Pulver zermahlene Kräuter in Form von Schnupftabak durch die Nase eingenommen, soll laut Hildegard von Bingen den Geist erhellen und die Konzentrationskraft erhöhen. Angeblich konnte Martin Luther den drohenden Verfall des Augenlichts durch die regelmässige Einnahme von Habichtskrauttee verhindern.

 

Für einen Tee

übergießt man 2 gehäufte Teelöffel Habichtskraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser und läßt diesen Tee 10 Minuten ziehen. Der Tee wird ungesüsst 2x täglich eine Tasse getrunken. Dieser Tee wird auch für Mund- oder Augenspülungen verwendet.