Wasserpfeffer

 

Wasserpfeffer

 

 

Wie der Name bereits vermuten lässt, sind die bevorzugten Standorte des Wasserpfeffers feuchte Gräben, Uferböschungen und feuchte Waldwege. Der zu den Knöterichgewächsen zugehörige Wasserpfeffer ist an seinen knotigen Stängeln und an den ungeteilten, wechselständig angeordneten Blättern, an deren Ansatzpunkt eine häutige Scheide den Stängel wie ein Rohr umschließt, gut zu erkennen. Bei dem Wasserpfeffer sind die Blätter pfirsichblattähnlich, die Blattscheiden sind spärlich bewimpert.


Besonders charakteristisch für diese Heilpflanze ist der stechende, ausdauernd brennend scharfe Geschmack, den alle Pfanzenteile beim Zerkauen auf der Zunge hinterlassen. Getrocknet und pulverisiert kann der
Wasserpfeffer als Pfefferersatz verwendet werden. Die Signaturenlehre sah in den rostroten bis schwärzlichen Flecken auf den Blättern einiger Knötericharten einen Hinweis auf ihre blutstillende Wirkung. Beim dem Wasserpfeffer hat man tatsächlich blutgerinnungsfordernde Eigenschaften nachgewiesen.

 

Die Blätter des Wasserpfeffers schmecken sehr scharf, deswegen wurde er im Mittelalter auch als Gewürz verwendet. Pfeffer war sehr teuer, Wasserpfeffer war ein günstiger Ersatz.

 

Wasserpfeffer ist zwar über ganz Eurasien verbreitet, wird aber meines Wissens nach nur in Japan zu kulinarischen Zwecken verwendet. Mit seinem beißend-scharfen Geschmack ist er unter den Küchenkräutern eine Klasse für sich und läßt sich lediglich mit den Blättern des tasmanischen Pfefferbaums vergleichen.

 

Da Wasserpfeffer außer der Schärfe kein Eigenaroma aufweist, kommt er den Anforderungen der japanischen Küche sehr entgegen. Japanische Köche schätzen den Wasserpfeffer zu Suppen und Salaten, denen er eine gewisse Schärfe verleiht, ohne dabei aber den zarten Eigengeschmack von Tang oder Fisch zu überdecken. Er kann auch zur Garnierung von sushi herangezogen werden (siehe auch Wasabi).

 

Die Samen den Wasserpfeffers schmecken sehr intensiv scharf und brennend, sogar etwas betäubend; dieses unbekannte und in keiner Küche verwendete Gewürz könnte eigene Experimente durchaus lohnen. Sie erinnern mich etwas an den tasmanischen Pfeffer; obwohl ihnen die süße Geschmackskomponente fehlt, geben sie einen ganz passablen Ersatz dafür ab. Wasserpfeffersamen wurden im Nachkriegsdeutschland als billiger einheimischer Pfefferersatz verwendet, sind aber heutzutage nicht mehr im Handel.

 

Bei Ausgrabungen im Lea-Tal wurden sehr alte Samen gefunden, die aber nicht eindeutig dem Wasserpfeffer zugeordnet werden konnten. Sicher ist eine Verwendung als Gewürz in der Bronzezeit, dies wurde durch Samenfunde in vielen Ausgrabungen bestätigt. 
                                                  

Früher wurde Wasserpfeffer als Frauenkraut zur Empfängnisverhütung eingesetzt. Generell sollte man Frauenkräuter mit empfängnisverhütenden Eigenschaften bei Kinderwunsch und Schwangerschaft meiden. Bei zu starker Menstruation kann Wasserpfeffer jedoch helfen, wenn er als Teeaufguss eingenommen wird. Hierzu 1- 2 TL frische oder getrocknete Wasserpfeffer-Blätter auf eine Tasse Wasser verwenden. Aufgrund seines scharfen Aromas kann man den Tee durch die Beigabe von etwas Minze, Melisse oder Zitronenverbene etwas schmackhafter gestalten.    

 

Obwohl die Anwendungen mit Heilkräutern oft eine positive Wirkung auf Beschwerden haben, sollte man vor der Heilpflanzenanwendung immer Rücksprache mit einem Arzt halten. Dies gilt auch für Anwendungen mit dem Wasserpfeffer.